Er steht für „Gelassenheit, Harmonie und Reinheit“

 

Alter:
bis 500 Jahre

Blütezeit:
April bis Mai

Fruchtbarkeit:
mit 25 – 40 Jahren

Höhe:
20 – 40 m

Durchmesser:
bis 1,5 m

Krone:
dicht belaubt, rund bis eiförmig

Blätter:
fünf-lappige spitze Buchten am Rand gesägt, 10-20 cm breit und lang, langer Stiel

Rinde:
lange Zeit glatt, später in Schuppen abplatzend, hellgrau bis braun

Der Bergahorn wird seinem Namen vollkommen gerecht. Er ist v.a. im Hügel- und Bergland vorkommend und dort meist mit Buche, Linde und sonstigen Edellaubhölzern vergesellschaftet. Außerdem kommt er in den höheren Lagen besser zurecht als sein Artgenosse der Spitzahorn. Denn in kühlem, feuchtem Klima ohne lange Trockenphasen fühlt sich der Bergahorn wohl. So ist er in den Ostalpen sogar auf 2000 m Höhe zu finden.

Auch der lateinische Name verrät schon einiges über das Erscheinungsbild des Bergahorns. Acer bedeutet spitz, was auf die 5-lappigen, fingerartigen Blätter hindeutet und pseudoplatanus verrät die Ähnlichkeit mit der Baumart Platane, deren Rinde ebenfalls abblättert wie die des Bergahorns. Er besitzt 8 -15 cm lange traubenartige Rispen als Blüten aus denen dann zwei zusammenhängende Nüsschen mit Flügeln entstehen. Diese können sogar bis zu 125 m vom Wind fortgetragen werden.

Als Mischbaumart ist der Bergahorn perfekt. In der Jugend recht schattentolerant und konkurrenzstark kann er unter einem dichteren Schirm ausharren bis er etwas Platz und Licht bekommt. Dann wächst er schnell und mit großen Trieben voran. D.h. bekommt er Licht in der Jugend, wächst er schneller und hat somit die kritische Verbisshöhe eher verlassen. Denn Schalenwild mag die Knospen des Bergahornes aufgrund ihres Zuckergehaltes sehr gerne. Nur Spätfröste können den Wuchs des jungen Bergahorns beeinträchtigen, denn diese verträgt er nicht sehr gut. Sonst ist der Bergahorn sehr robust und benötigt am Anfang relativ wenig Pflege. Erst wenn die astfreie Stammlänge erreicht ist, braucht diese Baumart Platz, um eine große Krone auszubauen. Dies ist meistens mit ca. 30 Jahren erreicht, was auch der Geschlechtsreife dieser Baumart entspricht. Sein hohes Verjüngungspotential kann jetzt durch eine große Anzahl an Blüten bestätigt werden. Seine leicht zersetzbaren Blätter tragen außerdem zur Bodenverbesserung bei. 

Häufig werden an den Blättern des Bergahorns schwarze Flecken gesehen. Dies ist die sogenannte Teerfleckenkrankheit, die durch einen Pilz verursacht wird. Sie schädigt die Blätter aber nur in einem geringen Maße und ist als harmlos zu betrachten. Diese Robustheit gegenüber Schädlingen ist auch im Klimawandel von Vorteil. Der Bergahorn kann zusammen mit Tanne, Buche und anderen Edellaubhölzern ökologisch und ökonomisch wertvolle Bestände bilden. 

Der Bergahorn bietet vielen Tieren und Pilzen einen Lebensraum. So ist die Biene an den Blüten sehr interessiert, während viele Vogelarten, wie Gimpel, Meisen und der Kirschkernbeißer an dem süßen Saft des Baumes naschen. Es gibt sogar Schmetterlinge, die nach diesem Baum benannt sind: Ahorn-Eule und Ahorn-Spinner. Und nicht nur die Tierwelt kann von dem süßen Saft profitieren. Wie von seinem Artgenossen dem Zuckerahorn, kann auch aus dem Saft des hiesigen Ahorns Sirup, Zucker und Essig hergestellt werden. Doch für 1 kg Zucker wird ca. 100 l Baumsaft benötigt. 

Der Ahorn stand früher für Gelassenheit, Harmonie und Ruhe, sollte depressive Menschen trösten können, vertrieb Geister und Hexen und sollte Hoffnungen und Träume erfüllen.

Bei den Kelten galt der Ahorn als Symbol der Ganzheit und aufgrund seines weißen Holzes wurde ihm innere Reinheit zugesprochen. Außerdem wurde geglaubt, dass Türschwellen oder auch nur Verankerungszapfen der Schwellen aus Ahornholz Hexen und Zauberer abhielten.

Sogar das Trojanische Pferd soll damals aus Ahornholz gefertigt worden sein. Auch in der Medizin hat der Ahorn Anwendung gefunden. Und zwar wurden die ausgequetschten Blätter als kühlende Auflage auf heiße Körperstellen, Insektenstiche oder angeschwollene Füße oder Augen gelegt. Der Bergahorn zählt mit zu den wertvollsten Baumarten. Der vermutlich teuerste heimische Baumstamm war ein 140-jähriger Bergahorn, welcher für seine 4,5 Kubikmeter 44.500 € erbrachte, d.h. fast 10.000€/Kubikmeter.