Jeder 3. Bissen unseres Essens ist von den Bienen abhängig!

DIE HONIGBIENE – APIS MELLIFERA

Jeder 3. Bissen unseres Essens ist von den Bienen abhängig

Aufgabenverteilung im Bienenvolk

Die Königin legt bis zu 2000 Eier pro Tag. Sie ist also für die Vermehrung des Volkes zuständig. Arbeiterinnen haben je nach Alter verschiedene Aufgaben:

  1. – 3. Tag: Reinigung der Waben
  2. – 5. Tag: Füttern und Pflegen der Eier und Larven
  3. – 13. Tag: Versorgung der Königin und Larven mit Futtersaft
  4. – 16. Tag: Bau von Waben mit Wachs aus speziellen Drüsen
  5. – 19. Tag: Schutz des Bienenstocks vor Eindringlingen

ab dem 20. Tag: Sammeln von Wasser, Pollen und Nektar

Drohnen sind männliche Bienen. Sie haben die Aufgabe, die Königin zu begatten, danach sterben sie.

Bienen ernähren sich von Pollen oder Bienenbrot (männlicher Fruchtstand der Blüte). Dies besteht v.a. aus Eiweiß und wird vorrangig zur Aufzucht der Brut verwendet. Nektar wird zu Honig verarbeitet und dient den Bienen als Energielieferant, während Wasser neben der Ernährung wichtig ist für die Klimatisierung im Bienenstock. Bienenvölker können überwintern, indem sie die Temperatur regeln. Die Ernährung erfolgt dann durch die angelegten Honigvorräte oder dem vom Imker gefütterten Zuckerwasser. Während die Königin in der warmen Mitte verbleibt, heizt das Volk durch Flügelschlagen auf und bewahrt so vor dem Erfrieren.

Warum sind Bienen eigentlich so wichtig?

  • sie bestäuben Pflanzen, erzeugen Honig und stehen am Anfang der Nahrungskette für Mensch und Tier
  • Mit Bienenwachs können Kerzen hergestellt werden
  • Kittharz der Bienen – auch Propolis genannt – wirkt entzündungshemmend und kann bei der Wundheilung eingesetzt werden
  • Gelee Royal (aus Sekreten der Futtersaftdrüse und der Oberkieferdrüse der Arbeiterinnen) wird in der Kosmetikindustrie verwendet
  • Pollen können als Nahrungsergänzungsmittel genutzt werden

Wie können Waldbesitzer der Honigbiene helfen?

  • Seitenstreifen an Waldwegen freilassen. Diese können auch als Holzlagerplatz genutzt werden.
  • Naturnahe, strukturreiche, stufige Waldränder schaffen und erhalten. Ein gut aufgebauter Waldrand minimiert außerdem das Sturmwurfrisiko
  • Imkern geeignete Flächen zur Verfügung stellen
  • Begleitvegetation regulieren nicht komplett entfernen (auskesseln). Dies bedeutet natürlich auch erhebliche Kostenersparnis
  • Auf Pflanzenschutzmittel möglichst verzichten
  • Durchforstung zugunsten von Mischbaumarten erhöht Stabilität und Produktivität der Wälder
  • Bäume und Sträucher mit hoher Pollen- und Nektarproduktion am Waldaufbau beteiligen
  • Blühstreifen und Hecken anlegen. Diese werten das Landschaftsbild auf und sind Lebensraum für viele Nützlinge

Zeidlerei

Im Mittelalter gab es noch keine Imker im heutigen Sinne. Gleichzeitig war Honig als Süßungsmittel sehr bedeutend. Das Sammeln des Honigs im Wald übernahmen die sogenannten Zeidler. Sie organisierten sich in Zünften und verfügten über bestimmte Privilegien, wie eine eigene Gerichtsbarkeit oder das Führen der Armbrust. Als im 19. Jahrhundert die industrielle Herstellung von Zucker aus Zuckerrüben möglich wurde, verlor auch die Zeidlerei an Bedeutung.