Brotbaum des Försters

Alter:                           
bis 300 (maximal 600) Jahre

Blütezeit:                     
Mai bis Juni

Fruchtbarkeit:            
mit 50 – 60 Jahren im Bestand; mit 30 – 40 Jahren im Freistand

Höhe:                           
30 bis maximal 50 m

Durchmesser:             
bis 1,5 m

Krone:                          
kegelförmig zugespitzt, Seitenäste herabhängend

Nadeln:                        
kurz, stachelspitz, glänzend grün

Rinde:                          
rot bis grau – braun, dünnschuppig abblätternde Rinde

Aufgrund von Anpassungen an unterschiedliche Standort- und Wuchsbedingungen kommen verschiedene Ausformungen des Verzweigungssystems der Äste zustande.

  • Kammfichte: Lange waagerecht vom Stamm abstehende Äste mit senkrecht nach unten hängenden relativ langen Seitenzweigen
  • Plattenfichte: Kurze kräftige Äste mit kurzen Seitenzweigen, meist tief beastet zum Schutz vor hohen Schneemassen (vorrangig in Berglagen zu finden)
  • Bürstenfichte: Mischform zwischen Kamm- und Plattenfichte. Abstehende bis hängende Zweige

Die Fichte ist ein einhäusiger Baum. D.h. männliche und weibliche Blüten befinden sich auf einem Baum. Sind die erst aufrecht stehenden weiblichen Blüten durch den Wind bestäubt worden, richten sie sich nach unten und es entstehen hängende Fichtenzapfen, die wir auch sehr häufig auf dem Waldboden finden können.

Das natürliche Verbreitungsgebiet der Fichte umfasst kühle und feuchte Regionen von Europa und Asien. Sie kommt hauptsächlich in höheren Lagen des Mittelgebirges bis in die Hochgebirge vor. Über 1000 m Höhe bildet sie natürlicher Weise auch Reinbestände.

Die Fichte benötigt frische bis mäßig frische Böden. D.h. es muss eine gute Wasserversorgung vorherrschen. Außerdem sollten die Böden gut durchlüftet sein. Dafür hat die Fichte keine hohen Ansprüche an die Verfügbarkeit von Nährstoffen. Die Fichte ist aus unserem Landschaftsbild nicht mehr wegzudenken. Das liegt daran, dass sie vor ca. 80-100 Jahren die am häufigsten angepflanzte Baumart war. Aufgrund von Rodungen, sowie durch Köhlerei, Glashütten, Schweinemast und durch Reparationshiebe wurde die Landschaft verwüstet. Es entstanden riesengroße Kahlflächen, die wieder aufgeforstet werden mussten. Da die Fichte relativ preiswert und in großen Mengen bei Baumschulen zu kriegen war und sie außerdem auf Freiflächen recht gut klar kommt, war sie die erste und häufig auch die einzige Wahl.

Da die Fichte ein Baum der höheren Lagen ist, kommt sie nicht so gut mit viel Wärme oder Trockenheit zurecht. In Reinbeständen und auf sehr nassen Standorten ist die Fichte stark windwurfgefährdet. Ist diese Baumart bereits geschwächt oder Stress aufgrund von Trockenheit etc. ausgeliefert, dann wird sie von einigen Schadinsekten und Pilzen bedroht. Der Borkenkäfer ist der Hauptschädling der Fichte und kann ganze Bestände zum Absterben bringen. Buchdrucker und Kupferstecher sind hier die bekanntesten Vertreter. Auch durch die Raupen des Kleinschmetterlings mit dem Namen Nonne sowie bei Massenvermehrungen der Fichtengespinstblattwespe können ganze Fichtenbestände zum Absterben gebracht werden. Häufig wird die Fichte Opfer der Rothirsche, die sich nach Beendigung des Geweihwachstums mit ihrem Geweih an den Bäumen kratzen, um den Bast – die Wachstumsschicht des Geweihs – abzubekommen. Außerdem schält das Rotwild die Rinde der Bäume ab, wenn es im Winter nicht viel Nahrung gibt. Durch dieses Kratzen und das Schälen verletzen sie die Rinde der Bäume, was wiederum eine Eintrittspforte für Pilze bedeutet. Der Wurzelschwamm, der die Rotfäule im Holz verursacht, kann sich so schnell ausbreiten.