Baum aus Sagen und Märchen
Alter:
bis 600 Jahre
Blütezeit:
April bis Juni
Fruchtbarkeit:
mit 25 bis 35 Jahren im Freistand, mit 60 bis 70 Jahren im Bestand
Höhe:
35 bis maximal 65 m
Durchmesser:
bis 2 m (teilweise über 3 m)
Krone:
im Freistand kegelförmig und spitz, im Bestand meist lang gezogen und walzenförmig
Nadeln:
weiche dunkelgrüne glänzende Nadeln, mit zwei weißen Streifen auf der Unterseite
Rinde:
weißgraue, helle Rinde, in Jugend glatt später schuppig
Die Weißtanne ist eine einhäusige Baumart, d.h. männliche und weibliche Blüten sind getrennt vorhanden auf einem Baum zu finden. Die Männlichen Blütenstände hängen am Zweig nach unten, während die weiblichen Blütenzapfen nach oben stehen.
In der Jugend verträgt die Tanne extremen Schatten und ist somit eine gute Mischbaumart. Durch ihre tiefreichenden Wurzeln mit geringen Sauerstoffansprüchen kann sie auf dichten Böden wachsen und der Stabilisierung von Fichtenbeständen dienen. Bei einer Weißtanne ist eine gleichmäßige Wasserversorgung wichtiger als Nährstoffversorgung, deswegen kommt sie dort vor, wo sommerwarmes aber feuchtes Klima ohne sehr lange Trockenphasen oder Spätfröste gegeben ist.
Das Holz der Tanne ist weich und ohne Harzkanäle. Das wohlriechende Harz findet man nur in den kleinen Harzgallen der Rinde. Das Tannenholz wird vor allem als Bau- und Konstruktionsholz genutzt. Da es witterungsbeständig ist, kann es zudem im Fassadenbereich verwendet werden. Seine Widerstandsfähigkeit gegenüber Säuren und Laugen machen es zum idealen Holz für Ställe. Dafür ist die Weißtanne als Baum anderen Gefahren ausgesetzt: Da sie eher selten vorkommt, wird sie sehr gerne von Rot-, Reh- und auch Gamswild verbissen. Gegenüber anderen Baumarten ist die empfindlicher gegen Luftschadstoffe. Es gibt auch Borkenkäfer, die sich auf die Tanne spezialisiert haben.
Die Germanen glaubten an das Symbol der immergrünen Tanne, welches für sie Lebenskraft, anhaltende Fruchtbarkeit und andauerndes Wachstum bedeutete.